Eine Weile ist es nun schon her, aber nach unserem Open-Office-Freitag am 14. August im Zuge des Fokus Festivals waren wir erstmal mit der Ausschreibung unseres neuen Stipendiums beschäftigt. Trotzdem möchten wir euch die Eindrücke unserer allerersten „Höhle der Möwen“ im ahoj nicht vorenthalten.

Der an die Vox-Gründershow „Die Höhle der Löwen“ angelehnte Titel kam spontan und als ein Post-It-Witz auf unserer neuen Telefonbox im Gemeinschaftsbüro daher. Und wie das bei guten Wortspielen eben so ist, werden sie immer weitergesponnen… bis sogar irgendwann ein ganz neues Veranstaltungsformat entstehen kann. Im Gegensatz zur Fernsehshow werden in unserer „Höhle“ die Ideen der Kandiat*innen nach der Präsentation nicht vollkommen „zerfleischt“, sondern durch empowernden Austausch mit dem Publikum beflügelt.

Mit der ersten Höhle der Möwen wollten wir nicht nur unseren scheidenden, ersten Stipendiat*innen die Möglichkeit geben, über ihren Weg im ahoj und ihre Projekte öffentlich zu sprechen, sondern auch neuen und alten Görlitzer Gesichtern eine Bühne bieten. Insgesamt sieben Kanditat*innen stellten sich den Fragen der Moderation und des Publikums, sowie einer sehr freundlichen Jury. Statt die Profitchancen der Idee abzuwägen, wurden die Auswirkungen auf das Gemeinwohl oder die Unterstützung des Ehrenamts beäugt. Über dreißig Menschen ließen sich von dem Engagement Anderer inspirieren.

Eine Idee in drei Minuten

Wer zu lang quasselte, wurde von angenehmen Möwengeschrei unterbrochen. Danach folgte ein kurzes Interview, in dem offene Fragen geklärt werden konnten, sowie das Urteil der Jury. „Görlitz braucht das!“, „Ich glaub an dich!“ und „Einfach nur WOW!“ stand auf den Bewertungstafeln.

Das Spektrum an Ideen und aufgeworfenen Fragen war riesig. Die Stimmung ausgelassen. Die Maske stets vor dem Mund.

Wie lässt sich ein ehrenamtlich geführtes Programmkino professionalisieren? Was bedeutet feministische Praxis in Görlitz? Warum sollte das Thema Kinderarmut in der Stadt dringend angegangen werden? Wie können wir uns als Selbstständige in unserer täglichen Arbeit als Kollektiv verbünden? Wie kann man mit einem Fashionlabel Künstler*innen unterstützen? Welche Kräfte können Poetry-Workshops bei Jugendlichen auslösen? Wie kann ein analoges Planspiel in der Stadt Kindern die Partizipationsmöglichkeiten einer Demokratie näher bringen?

Vorgestellt haben: Jessy James LaFleur, Camillo Kino, Bernd Rosenstiehl, Otto Kronschwitz, Luca Thiel, das Feministische*Forum und Dan Sauer. Vielen Dank an alle Beteiligten und bis zum nächsten Mal in unserer Ideen-Höhle!

Du hast eine eigene Idee oder Lust, dich in der Verstetigung und Entwicklung des Formats zu beteiligen? Dann melde dich unter kontakt@ahoj-goerlitz.de

Fotos: Steve Nauke