Das ahoj hat einen Neuzugang! Pünktlich seit Jahresbeginn unterstützt Rike das Team in Sachen Grafik, Schulprojekte und guter Laune. Woher sie kommt, welchen Kurs sie verfolgt und warum sie in ihrer Freizeit gern in den Seilen hängt, berichtet sie euch selbst. Wir freuen uns sehr, dass sie bei uns angedockt ist und wünschen ihr eine gute Reise!

Woher weht der Wind?

Geboren und aufgewachsen in Berlin Prenzlauer Berg bin ich ein tatsächlich ganz und gar echtes Hauptstadtkind. Auch das Studium zog mich nicht raus in die Welt, sondern nur nach Weißensee. An der Kunsthochschule studierte ich übertrieben lange Produktdesign und landete durch ein Projekt beim Kühlhaus e.V. Görlitz. Obwohl ich alles an der Großstadt liebe – vom ewigen Trubel und der befreienden Anonymität über das suizidale Fahrradfahren bis hin zum exzessiven Unterwegssein – habe ich in Görlitz direkt das Gefühl von zu Hause erlebt. Seit der Projektarbeit im Kühlhaus zog es mich immer wieder hierher zurück, bis ich endlich das Studium beendete und mich dem ahoj anschloss.

Welchen Kurs ich verfolge

Die letzten Jahre habe ich vor allem damit zugebracht, so viele Türen zu öffnen, wie irgendwie ging: Ich habe Sprachen gelernt, eine Ausbildung zur Klettertrainerin gemacht, in Warschau gelebt, ein Hausprojekt in der Altmark angestoßen, meinen Berliner Freundinnenkreis zusammengehalten, den FLINTA* Kletterklub “Club of Climbing Cunts” mit einer Freundin gegründet und prinzipiell zu allem „ja” gesagt. Mittlerweile bin ich von den offenen Türen genervt und lerne jetzt sehr aktiv das “Nein” sagen und das Fokussieren auf Dinge, die ich tatsächlich vertiefen möchte. Das Klettern und der CCC sind geblieben, die meisten Freund*innen auch, die polnische Sprache und die Freude an Menschen sowieso. Ich faulenze jetzt auch manchmal.

Und angedockt!

Ich bin im ahoj, weil ich Lust habe, Projekte mit Schüler*innen zu machen. Es motiviert mich wahnsinnig, das selbstbestimmte Arbeiten in einem gleichberechtigten Team nicht nur zu erleben, sondern auch an Andere weitergeben zu können. Die Arbeitswelten verändern sich momentan enorm und grad in Zeiten des Umbruchs spielen Orte wie das ahoj eine wichtige Rolle: Als Gegenentwurf zu hierarchischen Unternehmen oder dem Leistungsdruck unterliegenden Solo-Selbstständigen, sehen wir die Stärke im Gemeinsamen, im Solidarischen und Selbstbestimmten. Ich bin gespannt, wie wir diese Aufbruchsstimmung an die jungen Leute in der Region vermitteln können.

Und nach Feierabend? Deck schrubben?

In den Seilen hängen! Zwar nicht am Mast, aber definitiv an irgendeiner Kletterwand. Oder ich bin mit guten Leuten irgendwo eine Spielerunde zelebrieren und richtig schlemmen. Oder ich fahre Fahrrad, irgendwohin, wo ich dann eine Hängematte aufspanne und lese.

Fotos im Beitrag von Rike Rehfeldt

FLINTA* sind Frauen, Lesben, Inter-, Non-Binary-, Trans-Menschen, Asexuelle und Sternchen-Personen (alle Menschen, die sich nicht in bestehende heteronormative und zweigeschlechtliche Kategorien einordnen wollen)